
Lawine
Lawine
Als Lawine wird der unbeabsichtigte Abgang größerer Mengen an Schnee von Berghängen bezeichnet. Der Ursprung des Begriffs findet sich in der lateinischen Vokabel „labina“, mit der das Gleiten und Rutschen bezeichnet wird. Bei den aus Schnee bestehenden Lawinen werden mit den Lockerschneelawinen und Schneebrettern zwei Arten unterschieden. Sie leiten sich von der Art der Entstehung ab. Eine weitere Differenzierung ist über die Begriffe Staublawine, Eislawine, Ober- und Grundlawine sowie die Hang- und Tallawinen möglich.Eine Schneebrettlawine entsteht, wenn es einen großflächigen Abriss gibt, dessen Linie quer zum Hang verläuft. Die oberen Schichten des Schnees rutschen dabei auf einer Schicht lockeren Schnees ab. Besonders häufig tritt diese Form der Lawine bei Hängen auf, die eine Neigung zwischen 30 und 50 Grad haben. Möglich sind sie ab Neigungen von etwa 25 Grad. Bei Neigungen über 50 Grad kündigen sie sich in den meisten Fällen vorher durch kleinere Lockerschneelawinen an.
Lockerschneelawinen entstehen durch das punktuelle Abrutschen von Schnee, der dann wiederum eine Kettenreaktion in Gang setzt und größere Schneemengen mit sich reißen kann. Wie ihr Name schon nahe legt, kommen diese Formen der Lawine vor allem an Hängen mit unverfestigtem Schnee vor. Begünstigt wird der Abgang von Lockerschneelawinen bei Hängen, die einen Neigungswinkel zwischen 40 und 50 Grad haben.
Staublawinen gehören zu den gefährlichsten Formen der Lawine. Bei ihnen handelt es sich um ein Gemisch aus Eiskristallen und Luft, das enorm hohe Geschwindigkeiten erreichen kann. Hier sind Spitzenwerte um die 300 Kilometer pro Stunde gemessen worden. Sie haben ein sehr großes Zerstörungspotential. Sie können Lebewesen töten, indem das Schnee-Luft-Gemisch eingeatmet wird. Verschüttungen sind hier genau wie bei allen anderen Lawinenarten möglich.
Um die Gefahren für Leib und Leben in einem Skiurlaub zu reduzieren, sollte man sich ständig über die aktuelle Lawinenwarnstufe informieren. Das gilt besonders dann, wenn man sich abseits der präparierten Pisten bewegen möchte. Eine gute Informationsbasis ist das Lawinenbulletin, das im Alpenraum täglich aktualisiert und veröffentlicht wird. Dabei wird die europäische Lawinengefahrenskala für die Festlegung der Warnstufen zugrunde gelegt.