
Lawinenrettung
Lawinenrettung
Unter dem Sammelbegriff Lawinenrettung werden alle Maßnahmen zusammengefasst, die dazu dienen, Verschüttete möglichst schnell aus den Schneemassen zu befreien. Die Lawinenrettung besteht aus verschiedenen Teilbereichen. Gefragt sind vor allem die Ersthelfer vor Ort, denn der Zeitfaktor spielt bei der nutzbaren Überlebenschance eine entscheidende Rolle. Die Ersthelfer sollten so schnell wie möglich die Bergrettung verständigen, denn diese hat mit professionellem Equipment höhere Chancen zum Auffinden von komplett verschütteten Personen. Sind Teile eines Menschen sichtbar, können sie auch mit bloßen Händen freigelegt werden, wobei sich die Lawinenschaufel als nützliches Hilfsmittel erweist.Die Bergrettung arbeitet bei der Lawinenrettung mit einem hohen Personaleinsatz und mit Stechsonden. Zusätzlich können speziell ausgebildete Hunde eingesetzt werden. Sie können Verschüttete am Geruch erkennen, der durch die Hohlräume in den Eiskristallen bis an die Oberfläche gelangt. Durch das Tragen präventiver Technik kann man den Experten der Lawinenrettung die Arbeit erleichtern und die eigenen Überlebenschancen verbessern. Der Lawinenpieper, auch LVS-Gerät genannt, ermöglicht beispielsweise die schnelle Ortung von Verschütteten.
Andere Technik sorgt bei der Lawinenrettung dafür, dass die Opfer möglichst dicht an der Oberfläche bleiben. Ein Beispiel dafür Lawinenairbag, auch als Lawinenrucksack bezeichnet. Er ist mit Ballons ausgestattet, die sich beim Betätigen der Auslöseeinheit binnen ein bis zwei Sekunden mit Gas füllen. Durch die Volumenvergrößerung bleiben die von einer Lawinen Erfassten dichter an der Oberfläche, wodurch die Chance auf eine schnelle Lawinenrettung steigt. Der Lawinenball ist über ein dünnes Seil mit dem Nutzer verbunden. Er ist im Hinblick auf die Aufschwemmung keine effektive Hilfe. Aber der Ball bleibt an der Oberfläche und grenzt damit den Suchradius erheblich ein, der bei der Lawinenrettung durchforstet werden muss.
Eine weitere Technik zur schnellen Ortung von Menschen, die zum Beispiel bei einem Skiurlaub unter Schneemassen verschüttet worden sind, trägt das Kürzel RECCO. Hier kommt bei der Suche ein Radarsystem mit Frequenzdoppler zum Einsatz. Das Gerät ist mit einem Gewicht von rund 1,6 Kilogramm mobil. Allerdings verspricht es nur dann Erfolg, wenn der Verschüttete eine hochwertige Skikleidung trägt, in die spezielle Reflektoren integriert sind. Danach sollte man bei der Auswahl seiner Ausrüstung ganz gezielt fragen, denn vor allem im Bereich der Alpen erhöht sich die Überlebenschance dadurch sehr deutlich.