
Lawinenrucksack
Lawinenrucksack
Lawinenrucksack ist die umgangssprachliche Bezeichnung für das ABS-Avalanche Airbag System, das auch kurz Lawinenairbag genannt wird. Dass der Name Lawinenrucksack verwendet wird, hat einen ganz einfachen Grund: das System ist in einen Rucksack integriert, der sich bis auf die Seitentaschen ganz normal zum Verstauen der Ausrüstung nutzen lässt. In den Seitentaschen versteckt sich das rund 2,5 Kilogramm schwere Airbagsystem.Sollte man im Winterurlaub in eine Lawine geraten, blähen sich die beiden seitlichen und beweglich mit dem Rucksack verbundenen Ballons innerhalb von maximal zwei Sekunden auf. Diese ernorme Geschwindigkeit wird durch eine pneumatisch-pyrotechnische Auslösung erzielt, die kurz vor der Jahrtausendwende beim Lawinenrucksack eingeführt wurde.
Die Airbags in einem Lawinenrucksack wachsen auf ein Volumen von 170 Litern an. Sie nutzen den Effekt des Aufschwimmens großer Körper in fließenden Medien, der auch als Paranuss-Effekt bezeichnet wird. Je weiter ein Verschütteter in einer Lawine an der Oberfläche ist, desto größer ist auch die Wahrscheinlichkeit, dass er lebend gerettet werden kann. Die Airbags im Lawinenrucksack tragen noch dazu durch ihre kräftige rot-orange Färbung zum schnelleren Auffinden bei.
Dass der Lawinenrucksack eine sehr wirksame Hilfe ist, beweist ein Blick auf die Statistik, die vom Schweizer Institut für Lawinenforschung erstellt worden ist. Immerhin konnten 95 Prozent der Menschen aus Lawinen gerettet werden, die im Skiurlaub mit einem Lawinenrucksack ausgestattet waren.